Vernissage: 29. 2. 2020, 19 Uhr mit Performance von Sarah Bild, Tomas Nuñez
open: So. 1. 3., Do. 5. 3. - Sa. 7. 3. 2020 jeweils 14-18 Uhr und nach Vereinbarung
"Spannung kann innerhalb oder außerhalb des Selbst erfahren werden.
„Almost Tension" wird das Konzept der Spannung aus der Perspektive des Inneren und des Äußeren untersuchen. Die Gemälde, Installationen, Skulpturen und Performances in dieser Ausstellung spielen mit der Idee, dass Kunst eine äußere Kraft, eine kontemplative und/oder störende Erfahrung erzeugen kann.
Geistig gegen körperlich.
Stille gegen Ton.
Licht gegen Schatten.
Absurdität vs. Ernsthaftigkeit
Durch diese gegensätzlichen Vorstellungen werden uns die KünstlerInnen in einen Zustand des „Fast“ versetzen. Es ist der Moment, bevor die Spannung erkannt wird, der uns entscheiden lässt, ob die Spannung von innen oder außen ist."
Jazmin Soria (Kuratorin)
Drei Positionen seien hier beispielsweise näher beleuchtet:
Für die kanadischen Künstlerinnen Denise Holland, Sarah Bild und Jacqueline Huskisson ist Deutschland ein besonderer Ort. Die Familien von allen Dreien stammten ursprünglich aus Deutschland. Bilds und Huskissons Familien stammen sogar direkt aus LEIPZIG. Die persönlichen Verbindungen zum Land ihrer Ahnen werden von allen in ihren künstlerischen Arbeiten thematisiert.
Die Tänzerin und Choreografin Sarah Bild verwendet in ihrer Performance in Leipzig gefundene Metallobjekte. Der Bezug und Konflikt des menschlichen Körpers mit dem schweren, passiven und harten Material ist gleichzeitig beides: unbequem und doch hypnotisierend anzuschauen. Während sie sich zwischen den Kunstwerken bewegt, verändert und zersetzt sich der Raum. Ihr Vater flüchtete aus Deutschland 1939. Sie ist hier, um den Ort, den er als Kind verlassen hat, in ihrer Körperhaftigkeit zu erfahren.
Die Familie der Illustratorin und Comic Künstlerin Jacqueline Huskisson kam auch aus Leipzig. Die halb Mensch halb Tier-haften Charaktere in ihren Zeichnungen zeigen Körper zwischen zwei Welten. Gleizeitig erscheinen diese Wesen nicht geteilt, sondern verschmolzen. Jacqueline Huskisson möchte ihre eigenen Erzählungen in Leipzig weiterentwickeln, ebenso wie das Narrative ihrer Charaktere - hat aber sich klar dagegen entschieden, eins zu eins eine Repräsentation ihrer Familiengeschichte zu zeigen.
Die Skulpturen und Installationen der Künstlerin Denise Holland verwenden oft Sprache als künstlerisches Mittel. Während der PK Residenz stellt sie deutsche Worte ins Zentrum ihrer Arbeit. Die Verbindungen zwischen ihrem eigenen englischen und dem deutschen Wortschatz ihrer Verwandten betont und zelebriert sie. Worte wie dazu-gehören, protestieren, Gemeinschaft, Heimweh und sogar der Leipziger Alltag werden neu bedacht und bestimmen ihre Arbeit.
International Artists:
Tomas Nuñez (AU), Maria Kubysh (CA), Audrey Newton (AU), Jacqueline Huskisson (CA), Austin Turley (US), Margo van Rooyen (ZA), Isobel Francisco (PH), Ilana Pichon (CA, CH), Sarah Bild (CA), Denise Holland (CA)
Local Artists:
Shaima Dief (EG), Philipp Orlowski (DE)
Curator:
Jazmin Soria (US)
Assistants:
Maayan Moskona (IL), Rosie Shackleton (UK), Natacha Martins (PT)
Infos: https://www.facebook.com/events/3311451312259632/
Das Kunstprogramm PILOTENKUECHE ist ein eigenständiges Projekt, offen für Künstler aller Nationalitäten. Das gemeinsame Ziel der Gruppenausstellung besteht in einem intensiven Dialog über individuelle Ideen und Praktiken und bindet jeden Künstler temporär zu einer Gruppe zusammen, die zu einem langfristigen Netzwerk über das Residence-Programm hinaus führt.
© PILOTENKUECHE – international art program // Leipzig
Snapshots zur Ausstellung:
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