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Rückblick: Diplomausstellung-Milena Wiedemer


Diplomausstellung – Milena Wiedemer


>> Vernissage:     3. 7. 2021, 19 Uhr
>> Laufzeit:          3. 7. - 7. 7. 2021
>> Öffnungszeiten: Sonntag: 11-13 Uhr, Montag und Mittwoch: 16-18 Uhr

© Milena Wiedemer, o. T., 2021

Rückblick: Social Distance – Juxtaposition: Fotografie von Susanne Brodhage, Rainer Jacob, Olaf Martens und Roland Wirtz

Social Distance – Juxtaposition:  Fotografie von Olaf Martens, Susanne Brodhage, Roland Wirtz und Rainer Jacob


>> Vernissage:     23. 6. 2021, 19 Uhr,          
>> Laufzeit:          23. 6. - 27. 6. 2021
>> Open:              täglich 16 - 19 Uhr

Den zur aktuellen Pandemie verbreiteten Begriff "social distance" thematisierten bereits die Künstler Olaf Martens und Rainer Jacob zuvor in fotografischen Serien. So hinterfragen Martens und Jacob ohne Beschränkung auf soziologische Lehrmeinungen zum Begriff "social distance" sowohl den einzelnen Menschen, als auch dessen Beziehungsgefüge in der Gesellschaft. Das Auseinanderdriften der sozialen Schere, Entfremdung oder Anpassung in einer immer unwirtlicher empfundenen Welt oder gruppenspezifische Eigenarten sind nur einige Aspekte der präsentierten Arbeiten und sollen zum gegenseitigen Dialog anregen. Mag "social distance" vordergründig im Antagonismus zu "trust" stehen, so ist sie doch das Maß an Vertrauen, welches ein Individuum oder eine Gruppe von Menschen für eine andere hat. 

Die Werke der Künstlerin Susanne Brodhage und des Künstler Roland Wirtz sind hingegen eher dem Begriff der "Juxtaposition" im Sinne Michael Foucaults verbunden – der Simultanität von Räumen, im Nahen und Fernen, sowie im Nebeneinander und Auseinander. Noch über den Begriff des "social distance" hinausgehend werden hier Ebenen verhandelt, welche vor allem auf subjektive Erfahrungen verweisen. In einer Bildsprache höchster Ästhetik kommen Orte und Landschaften zur Geltung, die zur Bildung eigener Denkräume anregen. Die Verschränkung von realem und virtuellem Raum ist nicht zuletzt durch digitale Vernetzungen gesellschaftlich relevant und erfährt gerade in der Wahrnehmung von Lebenswelt höchste Brisanz.

Die Ausstellung findet im Rahmen des F-Stop-Festivals statt.
Weitere Informationen dazu unter:

Beteiligte Künstler*innen: Olaf Martens, Susanne Brodhage, Roland Wirtz, Rainer Jacob



OLAF MARTENS


Olaf Martens: Madrid 2009 (Diasec) 100 x 133cm
© VG Bild Kunst, Bonn 2021

Vor mehr als zehn Jahren hat ein Stipendium Olaf Martens intensiver mit Madrid in Verbindung gebracht. Dort fand er den perfekten Background für seine meist glamourösen Inszenierungen. Dualitäten wie Männlich/Weiblich, Dekadenz/Askese, Sein/Schein, Strenge/Verspieltheit werden ebenso infrage gestellt wie die häufig Mode beherrschenden Klischees von Schönheit, die mittels ironischer Brechung dekonstruiert werden. Gerade dieses Changieren zwischen Bedienen und Brechen der Klischees ruft oft "hitzige Reaktionen" (Harald Kunde) hervor.

Werke von Olaf Martens sind u. a. in den Sammlungen Goetz/München, Haus der Fotografie Sammlung F. C. Gundlach/Hamburg, im Leopold Museum Wien, im Rheinischen Landesmuseum Bonn, Staatliche Galerie Moritzburg Halle, Industriemuseum Knappenrode und im Grassi-Museum/Leipzig vertreten.


SUSANNE BRODHAGE


Susanne Brodhage: Fjord, 2009-2019, 55 x 133 cm 
UV-Pigmentdruck auf Fine Art Pearl 
© VG Bild Kunst, Bonn 2021


Ausgangspunkt von Susanne Brodhages Werkreihe "Fjord" war eine Artist Residency am Skaftfell Center for Visual Art. Die über die Wintermonate völlige Abgeschiedenheit der kleinen Stadt und die Allgegenwärtigkeit der umgebenden Berge überführte die Künstlerin in Fotografien, welche als solche erst bei näherer Betrachtung erkennbar sind. Die Betonungen der Strukturen durch die pulsierenden Dehnungen und Stauchungen charakterisieren die Bilder, die aus zwei Panoramen entstanden sind. 
Durch diese Art der Übersetzung von Landschaft intensiviert sich die Beziehung zwischen Betrachter und Werkgegenstand, es kommt gewissermaßen zu einer wechselseitigen Beobachtung.

Werke von Susanne Brodhage wurden u.a. in der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln, dem Württembergischen Kunstverein Stuttgart, im Skaftfell Center for Visual Art, Island, auf dem 4. Internationales Fotobuch Festival, Kassel, in der Stadtgalerie Bad Soden, Frankfurt, und an weiteren Orten in Düsseldorf, München und Berlin gezeigt.


ROLAND WIRTZ


Roland Wirtz: Schlossplatz, Berlin, 22. November 2008 
Unikat – Direktbelichtung auf Cibachrome 127 x 220 cm
© VG Bild Kunst, Bonn 2021


Die Arbeiten von Roland Wirtz als Fotografie zu beschreiben, scheint zu kurz gegriffen. Im Zeitalter digitaler Bildgenerierung schafft Wirtz physische Zeugnisse von Ereignissen und Orten und erschließt mit seiner Vorgehensweise ein Grenzgebiet zwischen Film, Fotografie, Skulptur und Denkmal. Mit Hilfe seiner selbst konstruierten Kameras werden die Sujets direkt auf Fotopapier belichtet. Kein Negativ, keine digitale Nachbearbeitung, kein zweiter Versuch, keine Kopien. Die Unmittelbarkeit der Bildentstehung macht aus seinen Werken physische Abbilder des gewählten Ortes. Die reflektierenden und emittierten Photonen der Bildmotive prägen ihr Bild direkt in das am Ort des Geschehens anwesende Papier des Werks, das praktisch zu einem „Gefäß für das Licht jenes Tages“ wird.

Werke von Roland Wirtz sind u. a. in den Sammlungen Fritz Gruber, Köln, Art Collection Deutsche Börse, Frankfurt/M, Robert Lebeck, Berlin, Saarländische Landesregierung, Saarbrücken und der Citigroup, London vertreten.


RAINER JACOB


Rainer Jacob: ABOVE, 2016, 75 x 125cm, Nr. 2/6
© VG Bild Kunst, Bonn 2021


Seit 2013 installiert Rainer Jacob Objekte aus Eis, oft Radiatoren, anonym im öffentlichen Raum, z. B. in Leipzig, Berlin, Paris, Moskau oder Oslo. Je nach den herrschenden winterlichen Verhältnissen existieren sie für Stunden oder Wochen und lösen sich dann spurlos wieder auf. Die Rippenheizkörper aus Eis greifen die durch die Industrialisierung hervorgerufene Veränderung des Klimas auf, verweisen aber auch gleichzeitig im Wachstum begriffene soziale Kälte. Die innewohnende gesellschaftliche Stellungnahme nimmt sich durch die Vergänglichkeit der Objekte wieder zurück, bleibt nicht dauerhaft greifbar und hält den Platz frei für neue Interventionen. Nur die fotografisch festgehaltenen Situationen überdauern den Moment. 

Werke von Rainer Jacob wurden u. a. in Stockholm, Erfurt, Gera, Halle, Leipzig, Dornburg und Venedig gezeigt. Seine Holz- und Steinskulpturen sind im Öffentlichen Raum von Taucha, Jena, Hamburg, Verden, Pegau, Stadtroda und Beverstedt präsent.


Blick in die Ausstellung:


Fotoarbeit von Olaf Wirtz, Foto: Susanne Brodhage
Fotoarbeiten von Susanne Brodhage,
Skulptur von Rainer Jacob
Foto: Susanne Brodhage

Fotografien von Olaf Martens, Foto: ars avanti

Fotografien von Rainer Jacob, Foto: ars avanti

Fotografien von Olaf Martens, Foto: ars avanti

Olaf Martens: Das letzte Abendmahl
mit Raumspiegelung, Foto: ars avanti

Wir danken allen beteiligten Künstlerinnen und Künstlern, Helfer*innen,Organisator*innen und Gästen für die großartige Ausstellung.